Unsere Kongresse bringen Wissenschafter*innen, Praktiker*innen, Stakeholder, Expert*innen, Studierende, Lehrende und Geschäftstreibende gemeinsam an einen Ort. Hier wird der State of the Art von relevanten Feldern präsentiert, neue Entwicklungen thematisiert und Zukunftsperspektiven diskutiert. Der Austausch, die Diskussion und der Input im internationalen Kontext machen die Kongresse des pflegenetz zu einem alljährlichen Highlight.
Sehr geehrte Frau Mag. Wild, vielen Dank für Ihre Zeit, die Sie unserem Interview schenken!
Anlass dazu ist Ihre Berufung in den Obersten Sanitätsrat (OSR). Was hat Sie dazu bewogen, die Berufung anzunehmen?
Der OSR berät die Gesundheitsministerin in allen grundsätzlichen medizinischen Fragen und gibt Gutachten ab. Seine rund 30 ehrenamtlichen Mitglieder kommen aus den Bereichen Medizin und Wissenschaft, Ärzte- und Apothekerkammer, Sozialversicherung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes – und auch aus der Pflege. Die Pflegeberufe werden dabei traditionell von einer Person vertreten und seit 2011 darf ich diese Funktion wahrnehmen. 2014 wurde ich für eine zweite Periode bestellt. Mir persönlich ist es insbesondere ein Anliegen, dass bei versorgungspolitischen Weichenstellungen im Gesundheitssystem, soweit hierbei der OSR einbezogen ist, die pflegerische Fachexpertise in die Gestaltungsprozesse miteinfließt. Ein mir seit langem sehr am Herzen liegender Punkt ist die bessere Vernetzung zwischen Gesundheitswesen und Langzeitpflege. Hier braucht es strukturelle Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen und andere Finanzierungsströme, damit die Leistungen des Gesundheitswesens mit Langzeitpflege besser abgestimmt werden können.
Von Detlef Mostler
Der Beruf „Krankenhaustechniker/in“ hat innerhalb des deutschen Sprachraums trotz seiner festen Verankerung in den Berufsgruppen des Gesundheitswesens kein allgemein anerkanntes Berufsbild. Ein solches ist eine Voraussetzung, um über ein zugehöriges Ausbildungssystem für die Arbeitgeber/innen und Institutionen beim Aufbau und der Organisation von Technikeinheiten innerhalb der Gesundheitseinrichtungen ausreichend Sicherheit zu geben. Das gilt v.a. in Hinblick auf richtige Aufgabenstellungen, Kompetenzen, aber auch für entsprechende Entgeltsysteme. Die Abhängigkeit aller Betriebsprozesse im Krankenhaus von der Technik nimmt in großen Schritten weiter zu. Gleichzeitig nehmen Technikverständnis und -kenntnisse der Nutzer/innen, Betreiber/innen und des Management ab. Ohne ein entsprechend ausgebildetes und in die Entscheidungsprozesse gut eingebundenes Techniker/innenteam sind die Betriebsicherheit und eine wirtschaftliche technische Betriebsführung nicht gewährleistet. Das Forum-DACH hat sich zum Thema Berufsbild die Aufgabe gestellt, eine Unterlage zu erstellen, mit deren Hilfe das Berufsbild in den betreffenden Ländern vorgestellt werden kann. In weiterer Folge sollten die Bemühungen zur gesetzlichen Verankerung vorangetrieben werden. Der Artikel stellt die Ausgangssituation für die Arbeit sowie die damit verbundene Problematik dar.
Von Gabriele Gruber.
Bei Betroffenen mit der Grunderkrankung Darmkarzinom und einem Kolostoma können in 30% der Fälle Metastasen auftreten. Um diese zu behandeln, werden auch sogenannte „Targeted Therapies“ eingesetzt, um das Tumorwachstum oder eine Metastasierung zu verhindern. Unter diesen zielgerichteten Therapien treten polyzyklische Hautveränderungen in bis zu 90% der Fälle auf, da die Medikamente in die Wirkweise zentraler Prozesse im Hautorgan eingreifen. Die Nebenwirkungen der Haut, besonders das akneiforme Exanthem, treten auch im parastomalen Bereich auf. Die spezielle Pflege für diesen Bereich wurde bisher noch nicht in der deutschen Literatur beschrieben. Diese Literaturanalyse erklärt das Phänomen. Es werden mögliche Therapieoptionen aufgezeigt, um dann für die Stomaversorgung eine adäquate Beratung, Schulung und Versorgung mit Hilfsmitteln sicherstellen zu können. Dies unterstützt das Fortführen der Therapie und der pflegerischen Verordnung.
Von Ruth Klein.
Abstract
Stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe stehen vor der Herausforderung, einer zunehmenden Zahl von älter werdenden Bewohner/inne/n eine adäquate Pflege und Betreuung anbieten zu können. Am Beispiel einer Einrichtung für psychisch und geistig beeinträchtigte Menschen wurde der Umfang pflegerelevanter Unterstützungsbedarfe exemplarisch auf der Grundlage basaler Alltagsaktivitäten gemessen. Die Ergebnisse decken sich mit dem Wissen über bekannte Selbstpflegedefizite im Kontext vieler psychischer Erkrankungen, entsprechender Folgeerscheinungen und somatischer Probleme. Aus der Studie werden Herausforderungen für die zukünftige Betreuung und Pflege von psychisch oder geistig beeinträchtigten Menschen im stationären Setting abgeleitet.
Keywords: Pflege, Betreuung, Alter, stationär, Behinderung, geistig, psychisch, seelisch, Alltagskompetenz.
Von Esther Matolycz.
Konrad Paul Liessmann spricht in seiner pointierten (und kontrovers diskutierten) Streitschrift „Geisterstunde“, die sich mit der „Praxis der Unbildung“ beschäftigt, vom „Mythos von den jungen digital natives, die sich wie selbstverständlich im Netz bewegen und dieses situationsangemessen zu nutzen wissen“ und dem „mit Vorsicht zu begegnen“ sei (Liessmann, 2014, S. 92). Er widmet in seinem neuen Werk ein Kapitel der Rolle, die digitale Lernkulturen in Zusammenhang mit Bildung spielen. Seine Diagnosen sind ernüchternd und dürfen fragen lassen, ob und unter welchen Bedingungen Lernende davon profitieren können, auch: und ob und wie die neuen Medien (hier: das Internet samt Google und Netzpublikationen) gewinnbringend in Unterricht und Lehre einzubinden sind.
Von Ingrid Marth.
Am Beispiel einer mobilen Palliativbetreuung eines jungen Mannes wird uns bewusst, dass die Dimensionen des Sterbens unmittelbar mit unserem Leben zu tun haben. Es zeigt auch, dass wir uns diesem Thema nicht entziehen können. Ob wir wollen oder nicht, Altern und Sterben betrifft ausnahmslos alle.
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