pflegenetz.magazin 02/13

ERSTE HABILITATION IM FACH PFLEGEWISSENSCHAFT AN DER UNIVERSITÄT WIEN – EIN INTERVIEW MIT PRIV. DOZ.IN DR.IN BERTA SCHREMS.

Sie haben in der Geschichte der Pflegewissenschaft ein bedeutendes Kapitel mitgeschrieben: Sie sind die erste Habilitierte im Fachbereich Pflegewissenschaft an der Universität Wien!

Es ist richtig, dass ich die erste bin, die sich an der Universität Wien im Fach Pflegewissenschaft habilitiert hat. Am Kapitel der in Österreich habilitierten Pflegewissenschafterinnen haben jedoch bereits vor mir Christa Them, Elfriede Fritz und Sabine Pleschberger mitgeschrieben.

Wie kam es zu diesem Schritt? Was hat Sie dazu motiviert?

Für diverse Kommissionen, für die Mitarbeit in Entwicklungsteams von Studiengängen oder für die Betreuung von Dissertant/inn/en ist die Habilitation oder eine Professur die formale Voraussetzung. In den letzten Jahren habe ich beobachtet, dass diese Funktionen aufgrund eines Mangels an formalqualifizierten Pflegewissenschafter/innen von anderen Disziplinen eingenommen wurden. Mit der Habilitation kann ich die akademische Position der Pflegewissenschaft in Österreich stärken. Besonders motiviert hat mich dabei die Möglichkeit, Dissertationen zu betreuen […].

AUSWIRKUNGEN DER INKONTINENZ AUF BETROFFENE

Von Gabriele Kroboth.

Inkontinenz ist für Menschen, insbesondere in Industriestaaten, weit häufiger ein Problem, als allgemein angenommen wird und ist ein häufiges Leiden älterer Menschen. Wie zahlreiche Studien inzwischen belegen, besteht ein großer Bedarf an Beratung und Hilfestellung zu diesem Thema. Gerade Pflegepersonen sind oft die ersten Ansprechpersonen für Betroffene oder ihre Angehörigen. Eine gezielte pflegefachliche Abklärung der Inkontinenz gibt rasch Aufklärung über die nächsten notwendigen Schritte und in allen Fällen kann durch ausgewählten Einsatz von Hilfsmitteln mittelbar eine Verbesserung der Situation erreicht werden.

KOMPRESSIONSTHERAPIE BEIM ULCUS CRURIS

Von Sonja Koller.

Die Kompressionstherapie gilt als Goldstandard zur Behandlung von phlebologischen und lymphatischen Erkrankungen. Sie ist mit einer hohen Evidenz erforscht und Indikationen und Kontraindikationen dazu sind in Leitlinien abgefasst. Die Nebenwirkungen werden, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt. Das war auch der Grund dafür, im Rahmen einer Masterarbeit zum Thema – Nebenwirkungen der Kompressionstherapie, mögliche Ursachen und deren Vermeidung – eine multizentrische Studie durchzuführen. In dieser Arbeit wurden verschiedene Berufsgruppen aus dem medizinischen und Pflegebereich sowie Physiotherapeut/inn/en und auch Patient/inn/en zum Thema Kompressionstherapie mittels Fragebogen befragt. Die Ergebnisse werden – im Vergleich zu Ergebnissen in der Literatur – nachfolgend beschrieben.

AGGRESSION UND GEWALT IM GESUNDHEITSDIENST

Von Harald Stefan.

Das Thema Aggression und Gewalt begleitet uns täglich; sowohl in der Freizeit (Printmedien, TV,…) als auch in den unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen. Zu bedenken ist, dass sich Menschen in Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen meist in außergewöhnlichen, emotional belastenden Lebenssituationen befinden. Somit wird nachvollziehbar, dass diese Menschen auf für sie manchmal unverständliche Aussagen oder Verhaltensweisen des Gesundheitspersonals nicht angemessen reagieren. Zu bedenken ist auch, dass diese Reaktions- und Verhaltensweisen zu enormen stressbelastenden Arbeitssituationen für die in den Gesundheitsberufen tätigen Menschen führen können. Die Beteiligten sind dann oftmals mit Aggression und Gewalt konfrontiert. Darüber „hinweg zu schauen“ ist keine Lösung!

INTENSIVPFLEGE-PRAKTIKUM AM INSELSPITAL BERN – ERFAHRUNGSBERICHT

Von Gabriele Salomon

Im Rahmen meiner Sonderausbildung für Intensivpflege absolvierte ich mein Wunschpraktikum im Ausmaß von drei Wochen am Inselspital Bern. Trotz der relativ kurzen Zeit konnte ich viele Eindrücke sammeln und kehrte voller neuer, persönlicher und fachlicher Erfahrungen wieder nach Wien zurück.

PATIENT/INN/ENAGGRESSION IN SOMATISCHEN AKUTSPITÄLERN – EINE EXPLORATIVE QUALITATIVE STUDIE

Von Dirk Richter, Petra Metzenthin, Sabine Hahn.

Abstract
Qualitative Beschreibungen, die einen vertieften Einblick in das Aggressionsgeschehen in Akutspitälern ermöglichen, sind selten. Daher wurden in verschiedenen Akutspitälern der Deutschschweiz 18 leitfadengestützte Interviews geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Entstehung aggressiver Situationen komplex ist und von den Personen, den Krankheitsbildern, der Organisation und der Situation abhängt. Es besteht ein großer Bedarf an Prävention und angepassten Interventionen für Akutspitäler.

Keywords: Pflege, Akutspital, Aggression, Aggressionsbewältigung.

ALLES IST KOMMUNIKATION. IST KOMMUNIKATION ALLES?

Von Esther Matolycz.

Die Curricula in Pflegeausbildungsgängen, das Angebot an Kommunikationsseminaren, -kursen und -coachings zeigen es deutlich: Kommunikation ist wichtig, man kann sich gar nicht genug damit beschäftigen. Gibt es nun Probleme in Einrichtungen, in denen Pflege stattfindet, Spannungen in Teams, Spannungen in Gruppen Auszubildender: schnell wird jemand ins Haus geholt, der dort hineintragen soll, wie man „richtig“ kommuniziert, denn – darüber herrscht Einigkeit – der Ursprung vieler Probleme liegt darin, dass man nicht miteinander spricht oder falsch miteinander spricht, sodass die Botschaft nicht bei dem/der Empfänger/in ankommt. Kommunikative Kompetenzen – so heißen sie jetzt – werden also vermittelt, wo irgend möglich. Aber ist Kommunikation alles?

INTERVIEW MIT BRIGITTE HAHN, PFLEGEDIREKTORIN IN DER STMK. KRANKENANSTALTENGES.M.B.H.

Welche Schwerpunkte nehmen Sie in Ihrer Führungsposition besonders wahr?

Die Schaffung von Strukturen/Organisation unter der eine Weiterentwicklung des Krankenhauses und der Berufsgruppen möglich ist. Visionen entwickeln und das Verständnis dafür bei den Mitarbeitern wecken und deren konsequente Umsetzung.

Warum schicken Sie Mitarbeiter/innen in Ausbildung?

Qualifikation ist der Schlüssel für die Umsetzung von Visionen und damit für die Weiterentwicklung des Krankenhauses. Qualifikation/Ausbildung ist die Basis für die Qualität der Arbeit.

NÄCHSTE SCHRITTE IN DER UMSETZUNG DER AUSBILDUNGSREFORM FÜR PFLEGEBERUFE

Von Ursula Frohner, Günter Flemmich.

Die Ansprüche der pflegebedürftigen Menschen des 21. Jahrhunderts an das Gesundheitswesen haben sich enorm gewandelt. Demographische und epidemiologische Veränderungen, neue Infektionserkrankungen sowie unterschiedliche wirtschaftliche Situationen stellen Pflegefachberufen komplexe Aufgaben. Wohl wird der gesetzliche Handlungsrahmen der Gesundheits- und Sozialberufe permanent abgestimmt, kann und darf jedoch nicht singulär betrachtet werden. Jedenfalls ist das Umfeld der Pflegebedürftigen in Pflegekonzepte miteinzubeziehen. Die multidimensionale Verankerung der Themen veranlasste den Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) ein Modell zu entwickeln, welches die notwendigen Kompetenzen der einzelnen Qualifikationslevels für das praktische Handlungsfeld definiert. Auf Initiative des ÖGKV Landesverbandes Steiermark entstand daher auf Basis des ICN (International Council of Nurses) Rahmenmodells „ICN Nursing Care Continuum Framework an Competencies“ ein Kompetenzmodell, welches eine Anpassung für den nationalen Kontext darstellt.

FEHLMEDIKATION VERSUS DURCHFÜHRUNGSVERANTWORTUNG GEMÄSS § 15 GUK

Von Paul Resetarics.

Vorgeschichte: Bei einer Patientin ist eine Allergie gegen den Wirkstoff Diclofenac bekannt und entsprechend dokumentiert. Auf ärztliche Anordnung wird besagter Patientin vom Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege eine Voltaren- (Wirkstoff: Diclofenac!) Kurzinfusion verabreicht. An das Bundesministerium für Gesundheit wurde nunmehr die Anfrage gerichtet, ob es dem Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege im Rahmen seiner Durchführungsverantwortung zugemutet werden kann, die wirkstoffliche Zusammensetzung von Arzneimitteln zu kennen.

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