pflegenetz.magazin 02/21

Heilige, Dienstmädchen oder Drachen?

Das Image von Pflegefachfrauen in Krankenhausserien: mit welchen Effekten ist für Berufswahlinteressierte, Berufsangehörige und Politik zu rechnen?

VON ERIKA LEUENBERGER.

Krankenhausserien (KHS) beeinflussen die Vorstellung von Mediennutzenden über die dort dargestellten Berufe und Berufsangehörigen. In KHS wird der Pflegeberuf als Frauenberuf und Pflegefachfrauen werden stereotypisch als Engel, Dienstmädchen, Drachen oder Sexobjekte dargestellt und ein Image der „unsichtbaren Pflege“ vermittelt. Die Macht solcher Images wird als „CSI-Effekt“ bezeichnet und beinhaltet sowohl problematische Anteile als auch Chancen für Berufswahlinteressierte, Berufsangehörige und Politik.

Der Faktor Mensch und die schöne, neue Arbeitswelt

VON ESTHER MATOLYCZ.

Im (sehenswerten!) Dokumentarfilm „Work Hard – Play Hard“ wird gezeigt, was zunehmend als zeitgemäß gilt:
eine Form der Arbeitsraumgestaltung nämlich, die sich furchtbar freundlich gibt. Ans Wohnzimmer soll die Sache zwar nicht erinnern, das klassische Büro hat- glaubt man den Architekt*innen- aber jedenfalls ausgedient. Es gibt
lange Besprechungstische, einladende Sitzgruppen und natürlich ist alles digital. Und so stylisch, dass man sich
in einem Möbelhaus der gehobenen Preisklasse wähnt. Und: alles das korrespondiert mit einer Weisheit des so
genannten agilen Führens, die zunächst einigermaßen nachvollziehbar klingt, einen zweiten Blick aber durchaus
lohnt.

Wie viel Hygiene verträgt die Würde? Ethische Erkundungen

VON MARIA KATHARINA MOSER.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ So beginnt die Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte. Auch in Medizin- und Pflegeethik spielt die Berufung auf die Menschenwürde eine herausragende Rolle. Wir verbinden Würde mit der Vorstellung, dass sie dem Menschen als Menschen zukommt, unverfügbar, unverlierbar und unantastbar. Gleichzeitig sagen Menschen, dass ihre Würde verletzt wird, ja sprechen von Würdeverlust. Insbesondere bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit.

Teil 1: Pflegeheimpraxis zwischen Schutz und Freiheit in der COVID-19 Krise

VON MANUELA HÖDL.

Ein für mich wesentlicher Aspekt der COVID-19 Pandemie beschäftigt sich mit der Balance zwischen Schutz und
Freiheit. Basierend auf diesen beiden Aspekten soll sich der erste, hier vorliegende Beitrag, um den Schutz der
Bewohner*innen/des Personals und dem Aspekt der persönlichen Freiheit innerhalb der Pflegepraxis beziehen.
Ich fokussiere mich bewusst auf Bewohner*innen, da ich in der Langzeitpflege forsche. Bezogen auf die Pflegewissenschaft geht es um den Schutz von Forschungsideen auf der einen Seite und die Freiheit, im Sinne des öffentlichen Zugangs zu Forschungsdaten und Publikationen, auf der anderen Seite, womit ich mich in einem weiteren Beitrag (Ausgabe: pflegenetz.magazin 03/2021) beschäftigen werde. Ich möchte hier festhalten, dass beide Beiträge auf meiner persönlichen Meinung und Einschätzung beruhen.

Humor in der Betreuung von Menschen mit Demenz

Teil 2: Was man mit Humor bewirken kann

VON MARTIN HERBERG.

Humor ist einer der wichtigsten Verbündeten der Betreuungskräfte. Seine Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.
Fünf Funktionen von Humor sollen im Folgenden erörtert werden. In der Betreuung demenziell veränderter
Menschen dient Humor als Mittel der Motivation, als Puffer gegen Scham, als heiterer Kreativitätsförderer, als
Ventil für negative Emotionen und als Mittel, aufgeladene Situationen spielerisch aufzulösen. Erfahrene Betreuungskräfte beherrschen die Kunst, das therapeutische Potential von Humor in einer flexiblen, personenzentrierten und situationsadäquaten Weise zum Einsatz zu bringen.

Wissen ist Macht und sorgt für Qualität – auch in der Pflege

VON ERIKA ZILTENER.

Pflegefachpersonen wollen sicher pflegen. Um diesem Anspruch zu genügen, müssen die Institutionen des
Gesundheitswesens einen vollständigen Wissenstransfer gewährleisten. Dieser sollte das erlernte und das erfahrene Berufswissen, das Wissen des Berufsverbandes und von Lehre und Forschung umfassen. Mit dem medizinischen Fortschritt wird der Wissenstransfer noch wichtiger. Er muss die Patient*innensicherheit und die Qualität der Pflege gewährleisten. Die Frage, welches Wissen bereits wo und in welcher Form vorhanden ist und wie eine Fachperson auf dieses zugreifen kann, stellt das Gesundheitspersonal vor große Herausforderungen. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die pragmatische und exemplarische Umsetzung von Wissen im Pflegealltag.

Versorgung von Patient*innen mit Phlebitis nach peripherem
Venenzugang

VON MARTIN FANGMEYER & JAQUELINE IRSIGLER.

Das „Evidenzbasierte Informationszentrum für Pflegende“ beantwortet klinisch relevante Fragen aus dem
Spitalsalltag in Form von Rapid Reviews. Rapid Reviews sind beschleunigt erstellte Zusammenfassungen wissenschaftlicher Studien zu bestimmten Fragestellungen. Diese neue Serie in pflegenetz präsentiert regelmäßig und kompakt die Ergebnisse aktueller Reviews des Informationszentrums und lässt zusätzlich Pflegepraktiker*innen zum Thema zu Wort kommen.

Was die Lebensqualität pflege- und betreuungsbedürftiger
älterer Menschen beeinflusst

VON DRIN ROMANA WINKLER.

Wissen über Faktoren, die die Lebensqualität beeinflussen und eine vertiefte Auseinandersetzung
damit, ist unabdingbar, will man die Lebensqualität aufrechterhalten und fördern. Im vorliegenden Artikel
werden die Ergebnisse einer Studie, die den Einfluss des Pflegeheimeinzugs und möglicher Faktoren auf die Lebensqualität pflege- und betreuungsbedürftiger älterer Menschen erforscht, vorgestellt. Kernaussage ist die
vorrangige Bedeutung subjektiver Faktoren, gegenüber objektiven.

Pflegewissen für die Politik

VON KURT SCHALEK.

Pflegebedarf zu beurteilen gehört zu den Kernkompetenzen der Gesundheits- und Krankenpflege. Auch im
Sozialsystem muss der Pflegebedarf immer wieder beurteilt werden, um zu entscheiden, wer Anspruch auf bestimmte Leistungen hat und wer nicht. Das betrifft etwa das Pflegegeld oder die Förderungen von Sachleistungen. Auch Leistungen für pflegende Angehörige hängen von diesen Einschätzungen ab – von der Pflegekarenz bis hin zu finanziellen Unterstützung für Ersatzpflege. Hier ist pflegerisches Know-how gefragt.

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