pflegenetz.magazin 02/14

10 Jahre Pflegewissenschaft an der Donau-Universität Krems

Interview mit Mag.a Martina Kuttig, Leiterin des Fachbereichs Pflegewissenschaft

Sehr geehrte Frau Kuttig,
vielen Dank für die Bereitschaft, unsere Fragen zu beantworten. Sie haben vor 10 Jahren begonnen, die Pflegewissenschaft an der Donau-Universität Krems aufzubauen. Können Sie uns den Verlauf schildern, den diese Studienrichtung unter Ihrer Leitung genommen hat?

Das erste Samenkorn wurde durch Annemarie Appl und Eleonore Kemmetmüller im Jahr 2003 gesät. Sie initiierten als externe Projektleiterinnen den Lehrgang Gerontologische Pflege.  2004 wurde ich beim nächsten Lehrgang, nämlich Basales und Mittleres Pflegemanagement, hinzugezogen. Und von da an ging es mit Riesenschritten voran. Im Wintersemester 2004 startete ich, nun als Mitarbeiterin der Donau-Universität Krems, erstmals den Masterstudiengang Pflegemanagement, im darauffolgenden Jahr die Masterstudiengänge Gesundheits- und Pflegepädagogik und Health Education. In den darauffolgenden Jahren folgten die Praxisvertiefungen und Spezialisierungen wie Gesundheits- und Pflegeberatung, Komplementäre Gesundheitspflege, Wundmanagement und Kontinenz- und Stomaberatung. Große Freude bereitete mir der Start des Masterstudiengangs Advanced Nursing Practice im vergangenen Jahr. Seit dem Jahr 2005 war ich darum bemüht, für diesen Studiengang den Boden vorzubereiten. Nunmehr haben auch spezialisierte Pflegepraktiker/innen die Gelegenheit, Kompetenzen in einem Masterstudiengang zu erwerben, die es möglich machen sollten, in der direkten Pflegepraxis und im Beruf zu verbleiben. Nächstes Jahr wird erstmals der Universitätslehrgang Praxisanleitung und Mentoring im Gesundheitswesen starten. […]

Wundversorgung am Lebensende

Von Susanne Danzer.

Die palliative Wundversorgung ist ein wichtiger Zweig der Wundbehandlung mit einem verstärkten Fokus auf die Lebensqualität der Betroffenen, da nicht mehr von der Abheilung der Wunde als Ziel ausgegangen wird. Hierbei ist es wichtig, mögliche Komplikationen zu vermeiden, um den Sterbenden den letzten Lebensweg zu erleichtern.

Performance, Style und Kompetenz. Was zählt?

Von Esther Matolycz.

Was gelernt wird, muss brauchbar sein. In der Vermittlung von Lerninhalten ist man daher um Aktualität der Inhalte bemüht, und darum, Verwertbares anzubieten. Und die, denen angeboten wird, tun gut daran, ein Gespür fürs Brauchbare zu entwickeln, zumal in primärqualifizierenden Bildungsgängen (also der Ausbildung). Sie tun auch gut daran, zu lernen, sich und ihr Können zu präsentieren. Richtig? Ja und Nein, denn die Sache hat mehrere Haken. Der vorliegende Aufsatz möchte sich erstens mit Überlegungen zur „Verwertbarkeit“ von Bildung beschäftigen, und zweitens fragen, wie es dabei um das Verhältnis von Form und Inhalt bestellt ist. Er möchte das unter Rückgriff auf zwei Autoren tun, die sich kritisch mit zeitgeistiger Bildungsmentalität und ihren Folgen auch fürs Miteinander beschäftigen. Auftun soll sich die Frage, die im Titel gestellt ist, und zwar mit Blick auf das Fach der Pflege: was zählt?

Krankenpflege im psychiatrischen Maßregelvollzug mit Herausforderungen

Von Thomas Auerbach.

Forensik birgt viele Fragen aber auch Emotionen, Ängste und Unsicherheiten. Forensik – hier wird oft an Verbrechen, Drogen oder Wegsperren in eine Anstalt ohne mögliche Entlassung gedacht. Die Forensische Psychiatrie wird als Sonderbereich in einem psychiatrischen Krankenhaus organisiert bzw. ist in entsprechenden Justizvollzugsanstalten untergebracht. Dabei handelt es sich um ein therapeutisches Konzept, welches Patient/inn/en ermöglicht, nach erfolgreicher Therapie, ein Leben „ohne Rückfall“ zu führen. Hierzu leistet die Krankenpflege einen entscheidenden Beitrag, da sie die Hauptrolle zwischen Sicherheitspersonal, Therapeut/inn/en und Ärzt/inn/en einnimmt.

„Ja, wieso nicht? Wir machen das auch.“ Erfahrungen von Menschen mit „türkischem Migrationshintergrund“ in der Ausbildung Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege

Von Sonja Prieth.

Abstract
Das Fehlen von Pflegepersonal mit türkischem Migrationshintergrund wird in Krankenhäusern und ambulanten Diensten vielfach beklagt. Um die damit verbundenen Erwartungen, Vorstellungen und Zuschreibungen zu untersuchen, wurden in einer qualitativen Studie sechs Personen interviewt, deren Eltern aus der Türkei stammen und die in Österreich die Ausbildung Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege absolviert haben bzw. kurz vor der Diplomierung standen. Die Auswertung der Interviews macht diverse Spannungsfelder erkennbar und zeigt, dass die Diversity-Kompetenz des Ausbildungssystems noch gering ist. So ist zum Beispiel die Vorstellung verbreitet, Probleme zwischen Zugewanderten und Nicht-Zugewanderten ließen sich lösen, indem mehr Wissen über die jeweils andere Kultur vermittelt bzw. erworben wird. Demgegenüber fehlt ein Verständnis von Interkulturalität, in dem gesellschaftliche Strukturen und Machtasymmetrien reflektiert werden. Pflegeschüler/innen mit türkischem Migrationshintergrund sind teils beträchtlichen Zusatzbelastungen ausgesetzt und sie versuchen grundsätzlich, diese allein zu bewältigen. Unterstützend wäre eine Organisationskultur, in der Menschen mit Migrationshintergrund nicht automatisch als „Kultur“-Expert/inn/en betrachtet werden, sondern der Erwerb von Kompetenzen für die Arbeit im interkulturellen Kontext als Entwicklungsaufgabe für alle Beteiligten gesehen wird.

Keywords: Türkischer Migrationshintergrund, Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Interkulturalität, Diversity, Kultur, Rassismus.

EDV-Dokumentation aus der Sicht von Pflegepersonen

Von Ulrike Gruber.

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der elektronischen Pflegedokumentation aus Sicht von diplomierten Pflegenden. Hierzu wurden im Rahmen einer Diplomarbeit (Gruber, 2012) an der Universität Wien Interviews mit Pflegepersonen in zwei Langzeiteinrichtungen geführt. Abgeleitet von den Ergebnissen wird beschrieben, ob bzw. inwiefern durch die elektronische Pflegedokumentation Schwierigkeiten, welche beim Umgang mit der papierbasierten Pflegedokumentation auftreten können, vermieden oder umgangen werden können.

Erfahrungsbericht zur Praxisanleitung auf einer Station

Von Claudia Striede.

Während meiner Weiterbildung zur Praxisanleitung war es mir wichtig, mehr Transparenz und Professionalität in die Ausbildung von Schüler/inne/n zu bringen. Mit neuen Unterlagen, wie Steckbriefe, Schüler/innenmappen und Verlaufsdokumentation konnte eine bessere Qualität für Auszubildende gesichert werden. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, machte sich aber schlussendlich bezahlt.

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