pflegenetz.magazin 04/14

Wilfried Schnepp – Lehrstuhlinhaber für familienorientierte und gemeindenahe Pflege – spricht über Pflege, Praxis und Wissenschaft und seine Verbindung zu Österreich

Sehr geehrter Herr Professor Wilfried Schnepp,
wir bedanken uns sehr für Ihre Zeit, die Sie uns zur Verfügung stellen.

Die Gesundheits- und Krankenpflege ist als Ihr Quellberuf einzuordnen. Ihr beruflicher Weg hat Sie an einer Ausbildung zur Intensivpflege sowie an einem pflegepädagogischen Studium vorbeigeführt. Was neben Ihrem Engagement auffällt, ist der Ort der Ausbildungen. Erstere haben Sie an der Katholischen sozialpflegerischen Fachschule absolviert, das Studium an der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland. Haben katholische Werte für Sie eine Bedeutung und welche sind das? (bzw.: Welche Werte haben für Sie eine hohe Bedeutung). Hatten diese eine Konsequenz für Ihren weiteren beruflichen Werdegang und/oder als Person?

Ich habe in der Zeit an einem katholischen Krankenhaus gearbeitet und die Pflegedienstleitung – eine Ordensfrau – hat mir angeboten, das Studium an der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland zu unterstützen. Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt den Plan, an der Universität ein Lehramtsstudium zu absolvieren. Hätte es diese Ordensfrau nicht gegeben, hätte ich wohl nicht an der Katholischen Fachhochschule studiert. Die katholischen Werte in dem Krankenhaus wurden besonders durch die Ordensfrauen gelebt und das war besonders Nächstenliebe, beispielsweise wurde abends Essen an wohnungslose Menschen verteilt und in kalten Wintern wurde das Krankenhaus für diese Menschen geöffnet, damit sie nicht erfrieren. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Ordensfrauen zuweilen auch „Haare auf den Zähnen hatten“. Heute gibt es in diesem Krankenhaus keine Ordensfrauen mehr, was ich sehr bedauere. An der Katholischen Fachhochschule spielte das Katholische eigentlich keine Rolle. Werte, die mir persönlich wichtig sind, sind Freiheit, Weisheit, Mitgefühl und die Erkenntnis, dass von den meisten Dingen, die misslingen, die Welt nicht untergeht. Eigentlich geht es darum, sich selber nicht so wichtig zu nehmen und sich darum zu bemühen, Anderen zu helfen. […]

Orthomolekulare Pflege – Neue Wege in der Gesundheitsförderung

Von Lisa Ressi.

Orthomolekulare Pflege beschäftigt sich mit dem Erkennen, Vermeiden und Ausgleichen von Mikronährstoff-Defiziten, mit dem Ziel, die Gesundheit zu fördern und den Organismus therapiebegleitend zu unterstützen. Vor allem zur Sturzprävention und Erhaltung der Kognition und Lebensqualität im Alter kann die Mikronährstofftherapie im Bereich der Pflege eingesetzt werden.

„What is it all about?“ oder: Unmodernes zum Sinn des „Sinnlosen“

Von Esther Matolycz.

In der vorletzten Ausgabe des pflegenetz.magazins war hier ein Plädoyer dafür, die Pflegebildung nicht jener Verwertbarkeitslogik zu unterwerfen, der Auszubildende unter bestimmten Arten des Bildungs- und Erwartungsdrucks folgen (bzw. folgen zu müssen glauben), zu lesen (Matolycz, 2014). Hier soll dieses Plädoyer für etwas Abstand zum Unmittelbaren nun weiter begründet werden. Geschehen soll das mit Blick auf die ganz und gar nicht modernen Ausführungen des deutschen Philosophen J. Pieper, die ursprünglich aus dem Jahr 1952 stammen, wobei das Werk dann 1964 wieder aufgelegt wurde (Pieper, 1964). „Was heisst akademisch“ fragt Pieper nämlich, und wenn er sich damit auch Überlegungen zur „Chance der Universität heute“ widmet, so hat er doch ganz grundsätzlich etwas in Sachen Bildung, zu sagen – egal, ob akademisch oder nicht.

Peristomale Hautirritationen

Von Karin Meyer, Gabriele Kroboth, Gerlinde Wiesinger.

Peristomale Hautirritationen sind die häufigste Komplikation nach einer Stomaanlage. Nach Ratliff (2010, S.505ff.) erleiden zwischen 10% und 70% aller Stomaträger/innen Hautirritationen. Die hohe Streuung der Angaben führt die Autorin auf die geringe standardisierte Vorgehensweise in der Einschätzung von peristomalen Hautirrtationen durch Pflegepersonen zurück (ebd.).

Einstellung österreichischer Pflegepersonen zur aktiven Euthanasie

Von Sabine Ruppert, Patrik Heindl, Vlastimil Kozon.

Abstract
Die Diskussion in Österreich über eine gesetzliche Regelung der aktiven Euthanasie hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Autor/inn/en interessierte die Einstellung der österreichischen Pflegepersonen zur aktiven Euthanasie. Dazu gibt es bisher keine Daten. Die Untersuchung war Teil einer Studie zur Rolle der Pflege bei ethischen Entscheidungen am Lebensende an einem Universitätskrankenhaus. Es wurde ein deskriptives exploratives Design angewendet. Die Datenerhebung erfolgte mittels halbstrukturierter Fragebögen. Insgesamt nahmen 159 Pflegepersonen aus verschiedenen Fachgebieten daran teil. Die Frage, ob aktive Euthanasie entsprechend dem niederländischen Modell in Österreich erlaubt werden sollte, wurde von 25,6% mit „ja“ beantwortet und von 43,2% mit „nur in bestimmten Fällen“. Die Ergebnisse liegen im internationalen Trend und zeigen die Notwendigkeit auf, dieses Thema auch im österreichischen Gesundheitssystem zu diskutieren.

Keywords: Einstellung der Pflege, Aktive Euthanasie.

Der Journal Club – Erfahrungen mit neuen Denkräumen in der Pflegeausbildung

Von Oliver Radinger, Astrid Barcza.

„Heutzutage ist es nicht zumutbar, dass eine Person eine Versorgung erhält, die nicht der besten Praxis entspricht“ (McKenna, Cutcliffe & McKenna, 2000). In diesem Sinne bietet der Journal Club in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am SMZ-Ost sowohl eine außercurriculare Vorbereitung auf die praktische Tätigkeit unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Fachliteratur als auch eine Plattform, um sich Theorie und Praxis anzunähern.

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