pflegenetz.magazin 05/10

Zukunftssichernde Pflegefinanzierung

Von Peter Kostelka

Die 1993 erfolgte Neuregelung der Pflegevorsorge in Österreich basiert auf einer Vereinbarung über gemeinsame Maßnahmen des Bundes und der Länder für pflegebedürftige Personen. Für Geldleistungen sollen danach der Bund (Bundespflegegeld) und die Länder (Landespflegegeld), für den flächendeckenden Ausbau von Sachleistungen die Länder und Gemeinden aufkommen. Während das – unabhängig von Einkommen und Vermögen gebührende siebenstufige Pflegegeld durch das Bundesgesetz und die neun – im Prinzip gleichlautenden – Landespflegegeldgesetze einheitlich geregelt wurde, ist der Vollzug völlig zersplittert.

Psychoonkologie – ein Aufgabenbereich der Pflege?!

Von Marlene Pfeifer

Die Fachdisziplin der multiprofessionellen Psychoonkologie gewinnt in der Betreuung von onkologischen Patient/inn/en immer mehr an Bedeutung. Die Wichtigkeit der Pflegepersonen und ihre Rolle in der Psychoonkologie bleiben in der Interdisziplinarität bislang wenig berücksichtigt. Der vorliegende Artikel soll die Disziplin der Psychoonkologie sowie die Bedeutung des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege auf diesem Gebiet näher beleuchten.

NIDCAP® / WEFIB ein Betreuungskonzept für Frühgeborene

Von Barbara Tesch

NIDCAP® (Newborn Individual Developmental Care and Assessment Program) ist ein ganzheitliches Betreuungskonzept, das zu früh geborenen Kindern an einer neonatologischen Intensivstation ermöglichen soll, ihre vorzeitig abgebrochene intrauterine Entwicklung möglichst schadfrei extrauterin zu beenden. Dieses Betreuungskonzept wurde von Heidelinde Als entwickelt, nachdem sie in Studien nachgewiesen hatte, dass Kinder, die ihre Entwicklung frühzeitig extrauterin weiterführen müssen, Nachteile zu reif geborenen Kindern haben. Negative Einflussfaktoren sind neben Lärm und starkem Licht, die schmerzhaften Interventionen und die Trennung von der Mutter. Als möchte mit ihrem Konzept diesen schädlichen Faktoren entgegentreten.
Keywords: NIDCAP®, WEFIB, Frühgeborene, NICU (Neonatal Intensive Care Unit)

Evidence Based Nursing – Einschätzung des Sturzrisikos

Von Gabriele Bartoszek, Andrea Dobrin Schippers, Ralph Möhler

Assessment-Instrumente in Form von Skalen und Scores haben Hochkonjunktur. Ermöglichen sie doch eine vermeintlich objektive Einschätzung der Bewohner/innensituation [12]. Gerade Assessment-Instrumente zur Einschätzung des Sturzrisikos haben in den letzten Jahren einen überwältigten Einzug in die pflegerische Versorgung gehalten [4]. Dies verwundert um so mehr, da der Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege des Deutschen Netzwerkes für Qualitätssicherung [5] sich explizit gegen die Nutzung eines standardisierten Instrumentes zur Einschätzung des Sturzrisikos ausspricht, denn die Genauigkeit und Vorhersagefähigkeit der Skalen sei unzureichend [5, 14]. Die Implementierungsfreude der Pflegepraxis widerspricht an dieser Stelle deutlich den Prinzipien der „Evidence Based Practice“, die den derzeit besten wissenschaftlichen Beleg in die tägliche Pflegepraxis integrieren will [2]. So bliebe dort der pflegerischen Expertise der Vorzug einzuräumen, wo es an guten, wissenschaftlich fundierten Instrumenten fehlt, der wissenschaftliche Beleg noch aussteht oder der Beleg erbracht wurde, dass die Nutzung eines Instruments nicht der pflegerischen Einschätzung überlegen ist [11].

In Anlehnung an den pflegewissenschaftlichen Artikel von Bartoszek et al. 2010 im pflegenetz wird im Rahmen einer pflegepraktischen Fragestellung der Einsatz eines Assessment-Instrumentes diskutiert und anhand einer Checkliste zur kritischen Bewertung evaluiert.

Die Einschätzung der Selbstständigkeit und Pflegeabhängigkeit bei Heimbewohner/inne/n in Tiroler Wohn- und Pflegeheimen

Von Angelika Faccinelli und Elfriede Fritz

Abstract
Bis zum Jahre 2050 wird in den westlichen Industriestaaten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84 Jahren erwartet. Demzufolge ist künftig ein höherer Anteil an Personen mit Pflegeabhängigkeit oder Einschränkungen in der Selbstständigkeit anzunehmen. Die Anwendung von Konzepten, die in der Lage sind, das Fortschreiten von Pflegebedürftigkeit zu verlangsamen und Pflegeaufwand zu reduzieren, wird an Bedeutung gewinnen müssen.
Um die Veränderungen der Lebensaktivitäten nach dem Heimeintritt zu erfassen, wurden 34 neu aufgenommene Heimbewohner/innen in Tiroler Pflegeheimen in den ersten drei Monaten nach dem Heimeintritt an drei Zeitpunkten befragt. Für eine Fremdeinschätzung der Heimbewohner/innen wurden zusätzlich 15 zuständige Pflegepersonen befragt.
Die mittleren Summenwerte der Selbsteinschätzung der Heimbewohner/innen mit der Nürnberger-Alters-Aktivitäten-Skala (NAA) zeigten eine geringe Reduktion von 38,9 Punkten auf 37,5 Punkte, das bedeutet eine leichte Verbesserung der Selbstständigkeit der Heimbewohner/innen. Der mittlere Summenwert der Fremdeinschätzung mit der Pflegeabhängigkeitsskala (PAS) durch die zuständige Pflegeperson veränderte sich im Zeitraum von drei Monaten von 60,9 auf 62,2 Punkte. Dabei entsprechen höhere Werte einer niedrigeren Pflegeabhängigkeit.
Keywords: Selbstständigkeit, Pflegeabhängigkeit, Lebensaktivitäten, Heimeintritt

Skandale im Pflegeheim: Was (Aus-) Bildung nicht kann

Von Esther Matolycz

Am ersten Herbsttag dieses Jahres war von schweren Vorwürfen zu lesen, die man den in einer österreichischen Pflegeeinrichtung Tätigen macht: es sei zu körperlichen Übergriffen und zur Duldung sexueller Gewalt unter den Bewohner/inne/n gekommen. Es wurde Betroffenheit zum Ausdruck gebracht, es wurde auf die höchst schwierigen Bedingungen, unter denen diese Art der Pflege geleistet wird, hingewiesen. Eine Kommission wurde eingerichtet, es solle mehr Sozialarbeit geben, konnte den Medien entnommen werden. Vor allem aber gebe es Aufholbedarf bei der Ausbildung, die Pflegeberufe müssen aufgewertet werden und Maturaniveau sei gefragt.
Welche Rolle, so möchte ich heute fragen, kommt aber der (Aus-) Bildung in Zusammenhang mit der Vermeidung derartiger Geschehnisse tatsächlich zu – was kann sie leisten und was nicht?

Care-Net stellt sich vor

Von Anica Matzka-Dojder

Am 2. September 2010 wurde Care-Net im Rahmen einer Expert/inn/endiskussion im Wiener Rathaus präsentiert. Care-Net ist die Interessensgemeinschaft „Pflege für eine professionelle Pflege und Ausbildung“ und wurde im September 2009 auf Initiative von Gemeinderätin und Landtagsabgeordneter Anica Matzka-Dojder ins Leben gerufen. Die Teilnehmer/innen sind Angehörige des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege, die in verschiedenen Institutionen und in verschiedenen Tätigkeitsbereichen tätig sind und parteiunabhängig und freiwillig für die Interessen der professionellen Pflege eintreten.

Ayurveda in der Schwangerschaft

Von Leona Mörth

Im Ayurveda ist schon der Moment der Zeugung für die Konstitution und Gesundheit des entstehenden Menschen ausschlaggebend, deshalb beginnt die Vorbereitung auf ein Kind schon lange vor der Schwangerschaft. Eine körperliche Reinigung der werdenden Eltern, die richtige Ernährung, Ölanwendungen und vor allem eine positive und liebevolle Einstellung sind in den alten ayurvedischen Schriften Voraussetzung für eine problemlose Schwangerschaft, Geburt und ein gesundes Baby.

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