Unsere Kongresse bringen Wissenschafter*innen, Praktiker*innen, Stakeholder, Expert*innen, Studierende, Lehrende und Geschäftstreibende gemeinsam an einen Ort. Hier wird der State of the Art von relevanten Feldern präsentiert, neue Entwicklungen thematisiert und Zukunftsperspektiven diskutiert. Der Austausch, die Diskussion und der Input im internationalen Kontext machen die Kongresse des pflegenetz zu einem alljährlichen Highlight.
Von Ursula Frohner, Günter Flemmich.
Pflegeberufe haben durch ihre Handlungsfelder einen entscheidenden Anteil am Funktionieren des Gesundheits- und Sozialwesens in Österreich. Doch sehen sie sich zunehmend in ihrem Berufsalltag mit der Frage konfrontiert, ob sie ihr Leistungsangebot unter den bestehenden Rahmenbedingungen ihren Versorgungsauftrag erfüllen können. Darüber hinaus ist es ihre Aufgabe an den Entwicklungen des vielfach propagierten bedarfsorientierten Pflegesystems konstruktiv teilzunehmen und Fachwissen auf der politischen Ebene nachhaltig abzubilden. Um politische Entscheidungsprozesse künftig besser beeinflussen zu können, wurde im Herbst dieses Jahres das Pflegekonsilium mit Vertreter/inne/n der Bundesarbeiterkammer und der Pflegeverbände gegründet.
Von Claudia Dürr
Pflegende sind aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer besonderen Nähe zu den Menschen prädestiniert, deren gesundheitliche Ressourcen zu entwickeln, zu erhalten und zu stärken.
Insofern ist die tiergestützte Arbeit in der Pflege keine Behandlung des kranken Menschen, sondern eine Variante der Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen für den Menschen in seiner individuellen Lebenssituation. Tiergestützte Arbeit verfolgt das Ziel, verborgene, aber vorhandene geistige und körperliche Fähigkeiten zu reaktivieren und zu stabilisieren.
Die Beziehungen, welche zwischen Mensch und Tier entstehen können, sind faszinierend, wirksam und ausgesprochen effektiv zu nutzen.
Von Robert Kucera
Wenn man Führungsseminare oder Fortbildungen besucht, wird immer wieder das Statement des Blicks über den Tellerrand eingeworfen. In der Pflege wirkt diese Worthülse schon eher fahl und unbedeutend. Warum ist das so? Kann man bei der Rekrutierung von Führungskräften überhaupt über dieses Instrument verfügen? Welche Auswirkungen hat es, wenn man es außer Acht lässt? Pflege hat ja doch auch immer mit Tradition zu tun.
Von Margit Schäfer
Herz, Hirn und Hand sind die Grundpfeiler einer guten Pflege – auf keinen kann verzichtet werden. Wissen und „handwerkliche“ Fertigkeiten sind unzweifelhaft durch Ausbildungswege lernbar, doch wie sieht es mit dem „Herz“ aus? Kann soziale Kompetenz, kann „die richtige Einstellung“ Menschen gegenüber gelernt werden, kann sie dann also auch gelehrt werden oder muss man/frau für die Pflege „geboren“ sein? Dieser Artikel befasst sich mit einem Thema, das leider in den momentanen Debatten um Pflegequalität zu wenig diskutiert wird.
Von Nevin Altintop
Die Vorstellungen türkischsprechender Migrant/inn/en bezüglich ihres Alterns wurden vor dem Hintergrund der in Wien noch kaum vorhandenen interkulturellen Öffnung der Altenpflege analysiert. Als Alternative zum Altern in der Familie wird mehrheitlich der Wunsch nach kultursensibler Pflege seitens der Migrant/inn/en geäußert. Für die Ablehnung des Alterns in einem Wiener Altenheim spielen Körperpflege, Mahlzeiten und die Sprache die Hauptrolle. Dieser Artikel gibt Empfehlungen für eine kultursensible Altenpflege.
Keywords: Altenpflege, kultursensible Pflege, türkischsprechende Migrant/inn/en.
Von Esther Matolycz
Die Professionalisierung „der Pflege“ ist ein gern bemühter Terminus; häufig wird er in einem Zug mit ihrer Akademisierung genannt und bezeichnet die unterschiedlichsten Prozesse. Heute soll ein Blick auf die professionelle Beziehungsgestaltung zwischen Pflegenden und ihren Klient/inn/en geworfen werden, und zwar unter Bezugnahme auf die neuere Professionstheorie. Dazu wird – aus dieser Perspektive – zuerst eine wesentliche Aufgabe besonders der geriatrischen Pflege beschrieben, weiter ein Beziehungsmodus dargestellt, der die Bewältigung dieser Aufgabe erleichtern beziehungsweise überhaupt ermöglichen soll.
Von Alice Nikolic & Magdalena Hoffmann
Größtmögliche individuelle Lebensqualität – das ist das Motto im Haus der Barmherzigkeit (HB). Im Rahmen des Projekts „Lebensqualität“ entwickelten Mitarbeiter/innen gemeinsam mit Pflegewissenschaftler/innen einen Fragebogen für Bewohner/innen, um deren Lebensqualität zu erheben. In dem Teilprojekt „angewandte Pflegeforschung“ wurde in Kooperation mit zwei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Stadt Wien ein Prätest für diesen Fragebogen durchgeführt. Für die Schüler/innen der 2. Klasse stellte dies die erste Möglichkeit dar, an Pflegeforschung aktiv teilzunehmen. Dabei konnten die Schüler/innen erleben, dass Pflegeforschung nicht nur im Gesetz und auf Papier gefordert wird, sondern auch in der Praxis umgesetzt wird.
Von Elisabeth Zabernig
Im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege werden im eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich die Gesundheitsförderung und -beratung im Rahmen der Pflege sowie die Pflegeforschung als wesentliche Aufgaben beschrieben. (vgl. Weiss-Faßbinder/Lust 2010, S.87). Als besonders bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang, dass in allen Pflegetheorien (z.B. Orem, Roper) der Begriff Gesundheit, Umwelt, Person und pflegerisches Handeln als Schlüsselkonzept beschrieben sind. „Die Pflegetheoretikerin Margaret Newman hat ein Gesundheitsmodell entworfen, dessen Ziel nicht die Wiederherstellung des Wohlbefindens oder die Verhinderung von Krankheit ist. Vielmehr, so Newman, „solle die Pflegende den Patienten dabei unterstützen, seine innere Kraft zu nutzen, um ein höheres Bewusstseinsniveau zu erreichen“ (Marriner-Tomey, zit. n. Steinbach 2007, S.135). Komplementäre Pflegemethoden wie Aromapflege, Therapeutic Touch, Wickel und Kompressen, Heilpflanzen in der Pflege, Rhythmische Einreibungen und Klangschalen, um nur einige zu nennen, werden in der Pflegepraxis schon häufig angewandt. Reiki könnte als komplementäre Pflegemethode in der Praxis ebenso angeboten und beforscht werden.
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