Unsere Kongresse bringen Wissenschafter*innen, Praktiker*innen, Stakeholder, Expert*innen, Studierende, Lehrende und Geschäftstreibende gemeinsam an einen Ort. Hier wird der State of the Art von relevanten Feldern präsentiert, neue Entwicklungen thematisiert und Zukunftsperspektiven diskutiert. Der Austausch, die Diskussion und der Input im internationalen Kontext machen die Kongresse des pflegenetz zu einem alljährlichen Highlight.
Regula Lüthi im Interview
Regula Lüthi, MPH ist Direktorin Pflege, medizinisch therapeutische Dienste und Soziale Arbeit an den Universitären Psychiatrischen Kliniken, Präsidentin der Swiss Nurse Leaders sowie Schweizer Vertreterin für das Fachreferat Pflege beim DGPPN.
Liebe Frau Lüthi, vielen Dank für Ihren Beitrag am pflegekongress18 zum Thema „Entwicklungspotenzial der Pflege im 21. Jhdt.: Gesellschaftliche Anforderungen an die Pflege“ und für dieses Interview. Pflege im 21. Jahrhundert – wodurch zeichnet sich diese in Ihren Augen aus?
Pflege ist eine eigenständige Profession, ein unentbehrliches Puzzleteil in der Behandlung kranker Menschen, eine aktive Gestalterin in neuen Behandlungsansätzen und setzt sich auch auf gesundheitspolitischer Ebene für einen gerechten und niederschwelligen Zugang zu allen Gesundheitsdienstleistungen ein. Diese aktive Gestaltung muss sowohl auf individueller Ebene als auch auf Ebene von Vereinigungen passieren. In der Schweiz sind insbesondere der Berufsverband der Pflegefachpersonen, der SBK, und die Vereinigung der Pflegedirektionen der Schweiz, Swiss Nurse Leaders, in dieser Hinsicht deutlich aktiver als in früheren Jahren. Der Zugang zu Politikerinnen und Politikern wird bewusster gepflegt und es werden Kommissionen gegründet, die sich den spezifischen Fragen widmen, die auf Kanton- und Landesebene gelöst sein wollen. Nun hat sich auch der Verein für Pflegeforschung diesen Aktivitäten angeschlossen, sodass wir im letzten Jahr das Netzwerk Pflege Schweiz gegründet haben. Bewusst informell und bewusst ohne äußere Strukturen wie Vereinssatzung, Vorstand etc., sondern auf einer inneren Verpflichtung der Leitungspersonen aufbauend, dass wir nur gemeinsam stark sind. Das heißt nicht, dass wir im internen Kreis auch unterschiedliche Meinungen haben dürfen. Ganz im Gegenteil plädieren wir für weniger Harmonie untereinander, aber geschlossenes Auftreten nach außen […]
VON CLEMENS LIEHR, MARIA BALAS UND ALEXANDER INDRA.
Mit der Globalisierung treten auch in Österreich plötzlich Krankheiten auf, die man bisher nur von fernen Ländern kannte. Wie aktuelle Studien zeigen, werden Infektionskrankheiten, wie das West-Nil-Fieber oder das Chikungunya-Fieber, durch den Klimawandel in Zukunft häufiger vorkommen. Die Auswirkungen können für manche Menschen gefährlich sein. Pflegekräfte und Angehörige können aktiv dazu beitragen, Risiken zu verringern […]
VON ESTHER MATOLYCZ.
Nach der einen oder anderen kritischen Anmerkung zur Umsetzung der Pflege-Akademisierung soll heute von ganz bestimmten Vorteilen der Verwissenschaftlichung des Fachs die Rede sein. Zuerst möchte ich kurz skizzieren, welche ich meine. Dann soll gezeigt werden, wie sich damit auch das Selbstverständnis von Pflege ändert (oder ändern müsste?). Und das führt zu einer Frage, nämlich zur eigentlichen: was müssen Pflegende mit wissenschaftlichem Hintergrund können und was nicht? Dass Verwissenschaftlichung auch Entlastung ist, wäre eine mögliche Folgerung. Sofern man sich entlasten lässt […]
VON WOLFGANG KUTTNER.
Die berufliche Ausübung der Gesundheits- und Krankenpflege eröffnet einen vielseitigen Zugang, um Berufserfahrung zu sammeln. Dies ist einer der zahlreichen Gründe, welche diesen Beruf so abwechslungsreich und lehrreich machen. Demgegenüber sind Kliniken und Pflegeeinrichtungen mit einem zunehmend ernstzunehmenden Personalmangel konfrontiert. Pooldienste können dabei Abhilfe schaffen, zudem stellt sich Travelnursing als eine spannende und herausfordernde Alternative für Pflegefachpersonen dar […]
VON KERSTIN SCHMÖLZER.
Die Gesundheitssysteme der entwickelten Industriestaaten stehen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor großen Herausforderungen. Der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung führen zu einem wachsenden Bedarf an Arbeitskräften in der Gesundheits- und Krankenpflege (Merçay, Burla & Widmer, 2016). Darüber hinaus differenzieren und erweitern sich die Aufgaben der Pflegekräfte, was die Notwendigkeit einer angemessenen und fundierten Ausbildung begründet […]
VON SOPHIE NEURURER, CLAUDIA LEONI-SCHEIBER.
Eine Reihe von Argumenten spricht für, aber auch gegen die Flüssigkeitssubstitution: unter anderem Verminderung von Agitation, Verwirrtheit versus weniger Ödeme und Übelkeit. Anhand einer Literaturrecherche wird aufgezeigt, inwiefern sich die parenterale Flüssigkeitsgabe bei Palliativpatientinnen und -patienten auf Körpersymptome und das Wohlbefinden auswirkt. Die Ergebnisse zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede, die Indikation für die Hydratation muss geklärt, die/der Betroffene und ihre/seine Familie in die Entscheidung involviert werden […]
VON MANUELA BLUM.
Gut Ding braucht Weile, oft braucht es eine gewisse Zeit, bis etwas zu einem positiven Abschluss kommt, das trifft insbesondere auf das neue Gesundheitsberuferegister zu […]
VON BERNHARD RUPP.
Die sogenannte Gesundheitswirtschaft ist gegenwärtig der dominante Wirtschaftsmotor in Österreich mit hohen Wertschöpfungseffekten. 10,9 Prozent der österreichischen Wertschöpfung entstehen direkt in der Gesundheitswirtschaft. Mit den Verflechtungseffekten werden sogar 16,5 Prozent der österreichischen Wertschöpfung durch Nachfrage aus der Gesundheitswirtschaft geschaffen. Über 80 Prozent dieser Bruttowertschöpfungskette werden über Dienstleistungen (durch ArbeitnehmerInnen) generiert (Czypionka et al, 2018). Es gibt in der Gesundheitswirtschaft vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ausbildungsniveaus, überdies waren noch nie so viele Beschäftigte in Krankenanstalten angestellt wie derzeit […]
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