Krieg, Flucht, Trauma

Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine bringen nicht nur materielle  Auswirkungen mit sich. Er macht auch vor der Psyche der Menschen nicht halt, dringt tief in ihr Leben ein. Was das mit pflegenden Angehörigen zu tun hat?
 Ihre pflegebedürftigen Angehörigen, speziell dann, wenn sie an einer Demenz leiden, haben direkt oder indirekt in ihrem Leben Erfahrungen mit Kriegsereignissen gemacht. Mit den Ängsten, den Zerstörungen, der Not die dadurch entstanden ist. Das, was lange vergangen scheint, taucht wieder auf und irrlichtert durch die Erinnerungen.
Zugleich wird auch den pflegenden Angehörigen selbst bewußt, dass viele von ihnen auch in den Kriegen der letzten Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg in Europa direkt oder indirekt betroffen waren, flüchten mußten. Diese Ereignisse traumatisieren Menschen. Dort, wo die Erinnerungen auftauchen, können sie triggern und eine Retraumatisierung bewirken. Die psychosozialen Dienste kennen die Situation und versuchen, so gut es möglich ist, Hilfe zu leisten. Um das sowieso fragile und belastete System gerade in der häuslichen Pflege zu stabilisieren. Eine enorme Herausforderung, der sich das gesamte Pflegesystem stellen muss, das die Angehörigenpflege umgibt.
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Birgit Meinhard-Schiebel

Sozialmanagerin, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger www.ig-pflege.at

Foto: Katrin Schützenauer

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